Ich bin nackt.
Die Hand neben mir ist am Ringfinger mit einem wertvoll glänzenden
Goldring geschmückt. Der Arm, der zur Hand gehört und zur Hälfte unter
der Bettdecke verschwindet, hat am Handgelenk ein schwarzes,
geschwungenes Tattoo.
Ich kuschele mich tiefer ins Federkissen, das
meinen Kopf willkommen empfängt und bin zufrieden. Vorsichtig wandert
meine Hand unter die Decke.
Leons kleiner Finger zuckt, wahrscheinlich träumt er gerade – so wie ich.
Jetzt kommt die Stelle, an der ich mich konzentrieren muss. Ich strenge
mich an, sammele mich. Und dann macht es PLOPP und Leons Hand, das
kuschelige Kopfkissen, die Bettdecke, die so herrlich leicht auf mir
liegt und mich wärmt, verschwimmen vor meinen Augen. Irgendwo im
Hintergrund jault eine Frau, die höchstwahrscheinlich enorme Schmerzen
hat. Ich kneife meine Augen zu. Nein, nein, nein! Nicht jetzt!
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