Donnerstag, 10. September 2015

[Rezension] ZERO von Marc Elsberg





Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl: 480
Preis: ab 19,99 € (HC)
ISBN: 978-3-7645-0492-2
Erscheinungsdatum: 26.05.2014
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Bewertung: 5/5





Wer sich im Netz bewegt, für den gibt es kein Entkommen
Sie wissen, WER wir sind, WO wir sind - und WAS wir als Nächstes tun werden!
London. Bei einer Verfolgungsjagd wird ein Junge erschossen. Sein Tod führt die Journalistin Cynthia Bonsant zu der gefeierten Internetplattform Freemee. Diese sammelt und analysiert Daten – und verspricht dadurch ihren Millionen Nutzern ein besseres Leben und mehr Erfolg. Nur einer warnt vor Freemee und vor der Macht, die der Online-Newcomer einigen wenigen verleihen könnte: ZERO, der meistgesuchte Online-Aktivist der Welt. Als Cynthia anfängt, genauer zu recherchieren, wird sie selbst zur Gejagten. Doch in einer Welt voller Kameras, Datenbrillen und Smartphones gibt es kein Entkommen …





"Letztlich sind den meisten Menschen Bequemlichkeit und Sicherheit wichtiger als Freiheit und Unabhängigkeit. Damit wissen sie ohnehin nichts anzufangen."




Erzählt wird in dem Buch vom sogenannten gläsernen Menschen und der Datensammelwut der verschiedenen Internetriesen. Der Buchtitel ist gleichzeitig auch der Name eines fiktiven Hackerkollektivs, das die Menschheit mit spektakulären Aktionen und Videonachrichten aufrütteln möchte. Die Geschichte erleben wir als Leser aus verschiedenen Blickwinkeln. Der Autor verpackt seine wichtigen Botschaften in die Gespräche, die die Charaktere miteinander führen. Es beginnt direkt mit einem überraschenden Paparazzi-Attentat auf den Präsidenten der Vereinigten Staaten, der gerade mit seiner Familie beim Golfen ist. Die Aktion wird live im TV ausgestrahlt und so kann die ganze Welt daran teilhaben. Auch die Journalistin Cynthia Bonsant verfolgt von London aus das Debakel auf einem Großbildschirm. Noch ahnt sie nicht, dass sie bald selbst ins Fadenkreuz gerät. Die Story gerät ins Rollen und verschiedene Personen haben von nun an ein gemeinsames großes Ziel: ZERO zu finden

Neben der technophoben Journalistin Cynthia Bonsant erfüllen auch alle anderen Protagonisten sämtliche Klischees: newsgeile Reporter, post-privacy Teenager sowie ein brillianter Programmierer mit Apserger-Syndrom. In diesem Fall fand ich die Klischees aber wunderbar passend und gut ausgetüfelt.

Der Schreibstil des Autors ist gewöhnungsbedürftig und man sollte sich vielleicht vorab schon mit internettypischen Synonymen vertraut gemacht haben. Wenn nicht, braucht man schon mal etwas länger, um das System hinter den Informationen zu verstehen. Das tut dem Ganzen aber keinen Abbruch. Eigentlich fand ich genau das richtig spannend. Ich habe einiges dazugelernt.

Das Cover ist vom Design her sehr ansprechend. Ich mochte den Stil schon bei "BlackOut", wo die Schriftfarbe rot ist, hier blau. Es wirkt professionell und macht neugierig auf den Inhalt des Buches.


Fazit: 

Die Plotidee finde ich hervorragend recherchiert und großartig umgesetzt. Marc Elsberg schildert in diesem Roman ziemlich plausibel, welche Macht die großen digitalen Unternehmen über uns haben und dass jeder Mensch dieser Macht unterworfen ist - ob er nun möchte oder nicht. Ein spannendes Buch, das hoffentlich viele Leser aufrüttelt.




Ich vergebe 5 von 5 Sternen-Punkte






Marc Elsberg wurde 1967 in Wien geboren. Er war Kolumnist der österreichischen Tageszeitung "Der Standard" sowie Strategieberater und Kreativdirektor für Werbung in Wien und Hamburg. Heute lebt und arbeitet er in Wien.
Partnerblog:  http://recensio-online.blogspot.de/

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