Liebe Katharina,
es freut mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast und dich für dieses Interview zur Verfügung gestellt hast. Vielen Dank an dieser Stelle und den Lesern wünsche ich nun viel Spaß dich näher kennen zu lernen!
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Name: Katharina Deffland
Pseudonym (wenn mehrere vorhanden sind, gern alle): May B. Aweley
Wohnort: Berlin und Niedersachsen
Alter: 41
Pseudonym (wenn mehrere vorhanden sind, gern alle): May B. Aweley
Wohnort: Berlin und Niedersachsen
Alter: 41
Wie bist du zum Schreiben gekommen?
Nach einer Mutter-Kind-Kur wollte ich die lustigsten Erzählungen zum Thema: Schwiegermutter "einfach nur aufschreiben". Und ich schrieb … Und schrieb … Und schrieb …
In welchem Genre bewegst du dich?
Ich bin vom Humor über Drama gewandert und schließlich bei Thriller geblieben. Und ich liebe es.
Wo schreibst du besonders gerne?
Ich schreibe nur an meinem Schreibtisch. Da bin ich auch meistens anzutreffen, wenn man mich sucht. Ideen entstehen allerdings überall … Zu meinem Bedauern auch beim Einkaufen ;)
Was machst du gerne, wenn du mal nicht an deinem Schreibplatz sitzt?
Wie war die Frage? Gibt es diesen Zustand? Hihi, ich spiele Monster und jage Kinder oder Katzen durch die Wohnung. Oder entspanne mich beim Sport (Zumba & Schwimmen).
Wenn eines deiner Werke verfilmt werden würde, wer wäre dann die Top Besetzung für deine Hauptfigur?
Ich würde mir wünschen, dass es mega Erfolg hätte und unbekannten Schauspielern die Möglichkeit bieten würde, aufzusteigen. Das wäre meine TOP-Besetzung.
Welche Hauptfigur magst du in deinen Büchern am liebsten?
Ich liebe meinen Scott Goodwin, den Chef der Verhaltensanalyseeinheit.
Mit welchen Protagonisten aus deinen Werken würdest du am ehesten Freundschaft schließen?
In jedem meiner Bücher schließe ich mit einem von ihnen Freundschaft. Warum? Weil ich sie so aufgebaut habe, dass ich mit jedem Buch einen von ihnen besser "beleuchte". Und wie das dann so ist … Ich verliebe mich ein bisschen in sie/ihn.
Was mag man als Autor an Protagonisten so gar nicht?
Hmmm … Ich "arbeite" in meinen Büchern mit verschiedenen Persönlichkeiten: Polizisten, Psychologen, Journalisten aber auch mit höchst gestörten Serientätern. Jeder von denen hat eine eigene Persönlichkeit, Kanten und Ecken. Gerade die Serientäter sind sehr belastend, zumal ich mich in sie hineinversetzen muss. Eine umfangreiche Recherchetätigkeit geht dem selbstverständlich voraus. Meine schlimmsten Fälle bisher? Als liebende Mutter, mich in einen gestörten Pädophilen und einen ebenfalls gestörten Multiplen (dissoziative Identitätsstörung (DIS) ) - wenn man weiß, was dazu nötig ist, dass diese Störung entsteht – hineinzuversetzen. Also - mich meinen schlimmsten Albträumen zu stellen.
Schreibst du nach einem ausgearbeiteten Plot oder entwickeln sich die Geschichten einfach?
Ich plotte, weil ich gern mit Hinweisen spiele. Unüberlegt gehe ich nur einkaufen, was zur Folge hat, dass wir manche Lebensmittel doppelt oder andere gar nicht haben. In Büchern darf mir so etwas nie passieren. Ein Plot hat auch den Vorteil, dass man mal eine Woche Pause einlegen kann, ohne dass das Buch daran leidet. Leider ruft das reale Leben doch manchmal ganz laut.
Was fällt dir besonders schwer? Das Ausarbeiten oder der Plot?
Der Plot ist für mich vergleichbar mit dem Planen eines Hausbaus. Wo gehören welche Wände hin? Bekommt das Haus ein Flach- oder Spitzdach? Wo platziere ich was? Welche Malerarbeiten brauche ich? Wenn diese Überlegungen – in meinem Falle mein Plot – stehen, ist das Bauen eine Routine.
Wieviel Realität steckt in deinen Büchern?
In meinen Büchern steckt viel Realität. Nach den Orten (New York City) könnte man einen kleinen Ratgeber für Touristen schreiben. Was die Handlungen und Charaktere betrifft sind sie etwas abgemildert, als das, was in der wahren Welt geschieht. Bei mir sterben zum Beispiel grundsätzlich keine Kinder. Mit eher kleinen Schrammen kommen sie meist davon. Da ist die Realität deutlich brutaler. Wenn man als Autor beispielsweise in die oben genannte Welt der dissoziativen Identitätsstörung und ihre "Entstehung" eingetaucht ist, will man keine realen Fälle mehr erzählen. Weil sie nicht zu verkraften wären. Unterm Strich versuche ich so nah wie möglich an die Realität zu kommen. Gibt es in deinen Büchern gute und schlechte Erlebnisse, die dich selbst prägen?
Jede Transformation in einen Protagonisten ist wie ein Rollenspiel. Und aus Rollenspielen lernen wir, einen anderen Blick auf die Welt zu haben. Ob es gut oder schlecht ist, vermag ich nicht zu sagen.
Wo kommen Dir die Ideen zu Deinen Geschichten?
Die Ideen sind überall. Nur manchmal dauert es länger, dass sie den Weg auf meine Tastatur finden. Wenn ich sie in der Hand halte, weiß ich, dass sie eigentlich schon immer da waren. Nur habe ich sie nicht gesehen.
Wie entsteht bei dir das Aussehen der Figuren in deinen Büchern?
Sie sind einfach da, wenn sie einen Namen bekommen… Eine Angel-Polizistin sieht einfach anders aus – als eine Doreen (Journalistin) Bertani oder gar Raffaella (Psychologin) Bertani. Habe ich den Namen und den Beruf, ist die Person plötzlich da. Meistens suche ich mir ein Vorbild im Netz, damit ich bei Einzelheiten konsequent bleibe.
Hattest du schon mal eine Schreibblockade?
Nein. Ich hatte aber oft keine Zeit zum Schreiben.
Was tust du/ würdest du tun gegen Schreibblockaden?
Oha. Ich würde ins Schwimmbad gehen, denke ich.
Hattest Du ein peinliches oder lustiges Erlebnis auf einer Lesung?
Kein peinliches oder lustiges – ein magisches. Bei meiner ersten Lesung in Hamburg in der Eishalle ist relativ viel schiefgelaufen. Es war eher frustrierend: wundervolles Ambiente und viel zu wenige Leser. Und dann passierte es. Als wir beim Abbauen waren, kam ein junges Pärchen hinein. Die Frau war etwas älter… Ihr junger Freund hatte aber eine Gitarre in der Hand. Sie wollten sich die Räumlichkeiten anschauen. Wir baten sie um eine Kostprobe … Der junge Mann setzte sich und gab uns für eine halbe Stunde das, was uns für die Mühen der gescheiterten Lesung tausendfach entschädigte. Das war magisch.
Weiß dein Umfeld von deiner Tätigkeit als Autor/in?
Wie könnte ich meine größte Leidenschaft verstecken? ABER ich erzähle es nur, wenn es sich ergibt.
Was halten sie davon?
Ich habe noch keinen Menschen getroffen, der es irgendwie negativ sehen würde. Autoren scheinen die Herzen zu öffnen.
Wie gehst Du mit negativer Kritik, schlechten Rezensionen um?
Berechtigte Kritik ist mein tägliches Brot, damit ich daraus die Wünsche der Leser kennenlerne. Sie ist mir sogar sehr wichtig. Unberechtigte Kritik tangiert mich hingegen kaum.
Hast du feste Zeiten, an denen du schreibst?
Meistens, wenn meine Familie nicht zu Hause ist, weil ich absolute Ruhe mag. Wenn ich aber "einen Lauf" habe, mache ich keine Pause.
Immer mehr Menschen schreiben. Was hälst du davon?
Sehr gut. Schreiben ist kreativ, eine tolle Beschäftigung und hilft uns, uns in andere hinein zu versetzen. Ich weiß nicht, was ich persönlich daran falsch finden könnte.
Was sagst du zu sozialen Netzwerken?
Soziale Netzwerke brauche ich, um von den Lesern zu hören, was deren Wünsche sind und um die Informationen zu meinen Büchern zu verbreiten. Es gab noch nie so viel Kontakt zwischen Autoren und Lesern. Ich finde es auch als Leser großartig.
Findest du Messen sinnvoll oder stressig?
Witziger Weise sind Messen mein Leben. Früher habe ich auf ihnen gearbeitet, um mein Studium zu finanzieren. Heute nutze ich sie, um meine Leser zu treffen. Ich finde sie sinnvoll. Mein Job ist für "normale" Menschen eher langweilig. Wer will sich schon über das Schreiben mit solchen Freaks wie uns Autoren unterhalten? Unsere Leser und unsere Kollegen, die wir auf Messen treffen. Ich freue mich schon auf die nächste in Frankfurt.
Was tust du um Kontakt zu deinen Lesern zu bekommen?
Alles. Ich bin überall erreichbar.
Wie wichtig ist dir der Kontakt zu deinen Lesern?
Bücher zu schreiben, ist wie ein Monolog mit dem Leser zu führen. Doch auch der schönste Monolog wird langweilig, da eine Antwort ausbleibt. Kontakt zum Leser ist für mich essenziell – mein persönliches Feedback, auf das ich niemals verzichten möchte.
Was sagst du zur Buchpreisbindung?
Da ich ausschließlich über Amazon vertreibe, interessiert es mich nur als Leser und dort bietet es u.U. einen Vorteil. Aber in meinem Körper schlummert die Seele einer diplomierten Kauffrau, die Wettbewerb als sehr wichtig sieht.
Wie wirken sich illegale Downloads auf dich und deine Werke aus?
Illegale Downloads werde ich niemals verhindern. Da ich weiß, wie viel Herzblut in Büchern, Musik und Filmen steckt, würde ich nie illegales Gut sehen oder lesen wollen. Und ich bin überzeugt, dass es sehr viele Menschen gibt, die ähnlich denken. Andererseits würden Leser, die meine Bücher illegal bekommen, niemals für mein Buch bezahlen – obwohl meine Preise fair sind. Langfristig glaube ich, dass meine Bücher sie überzeugen, für meine Arbeit zu bezahlen. Ich glaube an das Gute im Menschen.
Was machst du, wenn du 100% weißt, dass ein "angeblicher" Fan deine Werke illegal weiter reicht oder aber illegal erwirbt?
Nichts. Wer illegal handelt, muss seine Taten vor sich selbst verantworten.
Magst du mir und auch deinen Lesern noch etwas sagen?
Ich möchte mich bei meinen Lesern ganz herzlich bedanken. Nur Dank Euch kann ich schreiben, weil Ihr mich mit Eurer Unterstützung, Euren Rezensionen, Euren Bildern auf meiner Facebookseite und Eurem persönlichen Feedback dazu bringt, nach jedem Autorentief (sowas hat jeder von uns) weiterzumachen. Danke dafür.
Und noch was. Lest mit Euren Kindern Bücher, sobald sie Bildern folgen können. Denn damit erschaffen wir eine neue Generation von intelligenten, kreativen und einfühlsamen Menschen. Zusammen lesen bedeutet nicht nur Informationen geben. Es bedeutet Euren Kindern die kostbarste Zeit zu schenken, von der sie ihr Leben lang profitieren werden.
Link zur FB-Seite:
https://www.facebook.com/MayBrookeAweley
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