Verlag: Pantheon
Seitenanzahl: 528
Preis: ab 14,99 € (Broschiert)
ISBN: 978-3-570-55269-8
ISBN: 978-3-570-55269-8
Erscheinungsdatum: 02.09.2013
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Der Mensch: Krone der Schöpfung oder Schrecken des Ökosystems?
Wie
haben wir, Homo Sapiens, es geschafft, den Kampf der sechs menschlichen
Spezies ums Überleben für uns zu entscheiden? Warum ließen unsere
Vorfahren, die einst Jäger und Sammler waren, sich nieder, betrieben
Ackerbau und gründeten Städte und Königreiche? Warum begannen wir, an
Götter zu glauben, an Nationen, an Menschenrechte? Warum setzen wir
Vertrauen in Geld, Bücher und Gesetze und unterwerfen uns der
Bürokratie, Zeitplänen und dem Konsum? Und hat uns all dies im Lauf der
Jahrtausende glücklicher gemacht?
Vor
100 000 Jahren war Homo sapiens noch ein unbedeutendes Tier, das
unauffällig in einem abgelegenen Winkel des afrikanischen Kontinents
lebte. Unsere Vorfahren teilten sich den Planeten mit mindestens fünf
weiteren menschlichen Spezies, und die Rolle, die sie im Ökosystem
spielten, war nicht größer als die von Gorillas, Libellen oder Quallen.
Vor 70 000 Jahren dann vollzog sich ein mysteriöser und rascher Wandel
mit dem Homo sapiens, und es war vor allem die Beschaffenheit seines
Gehirns, die ihn zum Herren des Planeten und zum Schrecken des
Ökosystems werden ließ. Bis heute hat sich diese Vorherrschaft stetig
zugespitzt: Der Mensch hat die Fähigkeit zu schöpferischem und zu
zerstörerischem Handeln wie kein anderes Lebewesen. Und die Menschheit
steht jetzt an einem Punkt, an dem sie entscheiden muss, welchen Weg sie
von hier aus gehen will.
"Ebenfalls im indonesischen Archipel, auf der kleinen Insel Flores, lebten Menschen, die in der Presse gern salopp als »Hobbits« bezeichnet werden, die in der Wissenschaft jedoch als Homo floresiensis bekannt sind. Diese speerschwingenden Zwerge wurden nur einen Meter groß und wogen gerade einmal 25 Kilogramm."
"Im
Vergleich zu anderen Tieren sind menschliche Säuglinge Frühgeburten:
Sie kommen halbfertig zur Welt, wenn überlebenswichtige Systeme noch
unterentwickelt sind. Ein Fohlen steht kurz nach der Geburt auf eigenen
Beinen, und ein Katzenjunges fängt im Alter von wenigen Wochen an, seine
Umwelt zu erkunden. Menschenjunge sind dagegen bei Geburt völlig
hilflos und müssen von ihren Eltern über Jahre hinweg ernährt, beschützt
und aufgezogen werden."
Ich war sehr gespannt
auf dieses Buch. Mich interessiert Geschichte schon seit der Schulzeit.
Leider durfte ich noch nicht viele wirklich informative Bücher
diesbezüglich lesen. Bis ich dann auf dieses hier gestoßen bin. In
seinem Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" erzählt Yuval Noah
Harari, wie der Mensch es
irgendwann schaffte, die Höhlen hinter sich zu lassen und die Welt zu
erobern. Sein Einfluss auf den blauen Planeten in dieser Zeit ist sowohl
beeindruckend als auch erschreckend. Seine Entwicklungsgeschichte
ebenfalls. Schon vor 2,5 Millionen Jahren gab es
menschenähnliche Tiere, deren Gehirne im Laufe der Zeit immer größer
wurden und deren Gang sich nach und nach aufrichtete. Um Antworten zu finden, hat Harari die letzten 70.000 Jahre
betrachtet und die Geschichte in drei Abschnitte unterteilt: die
kognitive, die landwirtschaftliche und die wissenschaftliche
Revolution. Dabei geht er sehr chronologisch vor. Er erklärt den
Wandel des Menschen von einem fast unbedeutenden Wesen zum Herrscher
des Planeten
entlang einer Kette besonders geschichtsträchtiger Entwicklungssprünge.
Dabei schreckt Harari nicht davor zurück, Aussagen zu treffen, die den
Leser
im ersten Moment verwirren. So schreibt er zum Beispiel, der Weizen
hätte den Menschen
domestiziert. Und der Kommunismus ist nicht nur eine Ideologie, sondern
auch eine Religion. Mit einer beeindruckenden Übersicht führt er -
ohne zu belehren - sowohl wiederkehrende Muster als auch Besonderheiten
vor Augen. Das Thema ist trotz seiner hohen Faktendichte unterhaltsam
aufbereitet und alles andere als langweilig beschrieben. Am Ende summiert sich ein nie nachlassender Fluss an intelligenten Beobachtungen und Schlüssen. Sozusagen ein Nachschlagewerk, das genau das liefert, was es verspricht: Eine kurze Geschichte
der Menschheit. Ein Buch, das eine ganze Reihe außergewöhnlicher Reflexionen über das Werden des Menschen enthält.
Die abgebildeten Fotos fand ich klasse! So kann man sich viel mehr unter den gebotenen Daten und Fakten vorstellen.
Das Cover ist okay. Es ist nicht zu trist und schlicht, aber auch nicht wirklich hervorstechend. Müsste ich nur danach entscheiden, ob ich das Buch kaufen möchte, hätte ich es vermutlich liegen gelassen. Ein gutes Beispiel dafür, wie oft man sich als bloßer Betrachter irren kann.
Fazit:
Man merkt schon nach wenigen Seiten, wie sinnvoll es ist, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen. Und mit diesem Werk macht es sogar richtig Spaß.
Man merkt schon nach wenigen Seiten, wie sinnvoll es ist, sich mit der eigenen Geschichte zu beschäftigen. Und mit diesem Werk macht es sogar richtig Spaß.
Ich vergebe 5 von 5 Sternen-Punkte
Yuval
Noah Harari (geb. 1976) ist Geschichtsdozent an der
Hebräischen Universität Jerusalem. Er ist als Historiker zur
Militärgeschichte bekannt geworden und schreibt eine Kolumne in der
Zeitung Haaretz. Das Buch "Eine kurze Geschichte der Menschheit" war für
100 Wochen auf Platz 1 der Sachbuchbestseller in Israel. Im November
2012 wurde Harari mit 25 weiteren Nachwuchswissenschaftlern
in die neugegründete "Junge israelische Akademie der Wissenschaften"
gewählt.
Partnerblog http://recensio-online.blogspot.de/
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